Hallo, mein Name ist Tabea und ich bin von der Ohrenerkrankung Otosklerose betroffen. In diesem Beitrag geht es um die Otosklerose Diagnose.
Tatsächlich ist es bei der Otosklerose so eine Sache. Denn die ganz sichere Otosklerose Diagnose bekommt man erst, wenn man das Trommelfell aufschneidet und sich den Steigbügel anschaut. Stellt der Arzt dann fest, dass der Steigbügel wirklich von diesen Knochen-Umbauprozess betroffen ist und in seiner Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt ist, kann man wirklich von der Otosklerose sprechen.
In diesem Video möchte ich gerne erzählen, welche Tests bei mir gemacht wurden und wie der HNO darauf aufmerksam geworden ist, dass bei mir wirklich die Otosklerose vorherrscht.
Zuerst wurde bei mir ein ganz normaler Hörtest gemacht. Jeder, der den schon mal gemacht hat, kennt das: Man bekommt Kopfhörer aufgesetzt und soll jedes Mal, wenn ein Piepton zu hören ist, auf einen Knopf drücken. Bei mir wurde dann ganz schnell klar, dass mein linkes Ohr zum damaligen Zeitpunkt ein sehr schlechtes Hörvermögen aufwies, während mein rechtes Ohr damals noch gut war.
Daraufhin hat der Arzt einen zweiten Hörtest verordnet, der ein bisschen anders ablief. Auf dem damals noch gesunden Ohr habe ich wieder einen Kopfhörer aufgesetzt bekommen, auf dem ich ein leichtes Rauschen gehört habe. Und auf der linken Seite wurde eine Art Metallgestell genau auf dem Knochen hinter dem Ohr platziert. Über dieses Gestell hinter meinem Ohr wurden dann wieder die Töne geleitet und ich sollte wieder jedes Mal, wenn ich einen Ton über die Knochenleitung wahrnehme, auf diesen Knopf drücken.
Im direkten Vergleich mit dem ersten Hörtest wurde schnell klar, dass ich über die Knochenleitung noch sehr gut hören konnte. Über die Schallwellenleitung jedoch sehr schlecht. Und das kann ein erstes Indiz für eine Otosklerose sein.
Kurzer Hinweis: In meinem Buch zeige ich dir meine Hörtestergebnisse und erkläre dir, wie du deine eigenen Hörtestergebnisse lesen und deuten kannst. Dort gehe ich auch näher auf die „Chart-Senke“ ein, die ein Hinweis darauf sein kann, dass das Innenohr ggf. schon von Otosklerose betroffen ist.
Um die erste Vermutung zu bestärken, dass es sich vielleicht um Otosklerose handeln könnte, hat mein Arzt daraufhin noch einen Stimmgabel-Test gemacht. Dazu hat er eine Stimmgabel angeschlagen und hinter mein vermutlich erkrankten Ohr gehalten – er hat sie wieder auf den Knochen hinter meinem Ohr gedrückt. Ich sollte dann so lange warten, bis ich den Ton nicht mehr höre und Bescheid sagen. Als ich das gemacht habe, hat der Arzt die Stimmgabel hinter dem Ohr weggenommen und – ohne sie erneut anzuschlagen! – einfach nur vor mein Ohr gehalten und mich gefragt, ob ich den Ton jetzt wieder hören kann. Konnte ich aber nicht. Aufgrund dieses erneuten Ergebnisses, dass meine Knochenleitung eben besser zu funktionieren scheint als die Schallwellenleitung, war sich mein Arzt relativ schnell sicher, dass es sich bei mir um dass es sich um Otosklerose handeln könnte.
Um die Verdachtsdiagnose Otosklerose noch mehr zu bestärken, machen die meisten Ärzte noch einen zweiten Test mit der Stimmgabel. Dazu wird die Stimmgabel erneut angeschlagen und oben auf dem Kopf genau auf dem Scheitel platziert. Hat man zwei gesunde Ohren, hört man den Ton jetzt ungefähr gleich laut auf beiden Seiten. In meinem Fall war es so, dass ich den Ton auf dem damals erkrankten Ohr lauter gehört habe. Auch das ist ein Hinweis darauf, dass eine Schallleitungsstörung vorliegen könnte.
Ich weiß noch, dass ich damals erstmal verunsichert war, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass man anhand drei so kleiner Tests eine solche Krankheit feststellen oder zumindest vermuten kann und wollte mir dann unbedingt noch eine zweite Meinung einholen. Also habe ich in der nächsten Großstadt einen gut bewerteten HNO Arzt rausgesucht und habe einen Termin gemacht. Er hat die gleichen Tests durchgeführt und kam ziemlich schnell zu der gleichen Vermutung: Verdachtsdiagnose Otosklerose.
Da waren dann auch meine Zweifel aus dem Weg geräumt und ich habe den Ärzten vertraut, dass ich scheinbar wirklich von der Otosklerose betroffen bin. Und so war es dann auch. Bei meiner ersten Otosklerose Operation hat sich die Verdachtsdiagnose bestätigt.
In meinem Buch gehe ich in einem gesonderten Kapitel ganz detailliert auf die Otosklerose Diagnose ein – inklusive Bildern und Hörtestergebnissen, damit du eine noch bessere Vorstellung davon bekommst. Darüber hinaus kläre ich in dem Buch im Detail auch über die Otosklerose Operation auf und gehe darauf ein, worauf du nach der OP achten solltest. Auch dem Thema „Hörgeräte“ widme ich ein eigenes Kapitel.
Wenn du wissen möchtest, wie es bei mir persönlich weiterging und welche Erfahrungen ich mit der ersten und zweiten Otosklerose Operation hatte, erwartet dich meine komplette Erfahrungsgeschichte ebenfalls im Buch. Neben weiteren, ermutigenden Erfahrungsberichten anderer Betroffener.